top of page

Depression in der Familie: Was Angehörige wissen, tun und wie sie sich selbst schützen können}

Eine Depression betrifft nicht nur die Person, die erkrankt ist — sie hat Auswirkungen auf das gesamte familiäre Umfeld. Viele Angehörige fühlen sich überfordert, hilflos oder machen sich Vorwürfe. Wichtig ist: Eine Depression ist eine Krankheit, keine Charakterschwäche.


Laut ZDFheute sind etwa 45 % der Deutschen entweder selbst von einer Depression betroffen oder Angehörige von Betroffenen.


In diesem Beitrag geht es darum, was Angehörige wissen sollten – wie Erkrankung und Umfeld zusammenspielen, wie man als Angehöriger Unterstützung bieten kann und welche Grenzen dabei wichtig sind


Was genau ist eine Depression?


  • Eine Depression (oft: unipolare Depression) ist mehr als ein vorübergehendes Stimmungstief: Es handelt sich um ein psychisches Krankheitsbild mit Symptomen wie gedrückter Stimmung, Interessenverlust, stark sinkender Energie, Schuld- oder Minderwertigkeitsgefühlen, oft auch Schlaf- oder Appetitstörungen und Konzentrationsschwierigkeiten.

  • Die Prävalenz in Deutschland: Eine Studie zeigt etwa 10,1 % der Erwachsenen mit aktuellen depressiven Symptomen. Andere Studien geben eine Lebenszeitprävalenz zwischen 12 und 17 % an.

  • Zwischen 2009 und 2017 stieg in Deutschland die diagnostizierte Prävalenz von 12,5 % auf 15,7 % (+26 %).

  • Genetische/familiäre Faktoren: Kinder, deren Eltern oder Großeltern Depressionen haben, haben ein erhöhtes Risiko.

  • Wichtig: Zwar spielt die Veranlagung eine Rolle, aber nicht allein – Lebensereignisse, Stress, körperliche Erkrankungen etc. beeinflussen ebenfalls stark.


Wie wirkt sich eine Depression auf Beziehungen und Angehörige aus?


Wenn jemand in der Familie an einer Depression leidet, verändert sich vieles im Alltag:


  • Kommunikation und Verständnis: Angehörige sehen oft, dass der Betroffene „nicht mehr derselbe“ ist — Antriebslosigkeit, Rückzug, Reizbarkeit oder Aggression können auftreten. Laut ZDFheute denken viele Angehörige zunächst, das liege an Lebensumständen oder Konflikten – tatsächlich sind diese aber nicht ursächlich für die Erkrankung.

  • Emotionale Belastung: Angst, Hilflosigkeit, Schuldgefühle — „Habe ich genug getan? Könnte ich etwas anders machen?“ — spielen eine große Rolle.

  • Belastung für die eigene Gesundheit: Der Alltag verändert sich, manchmal übernimmt man mehr Verantwortung, man sorgt sich ständig, eventuell entstehen eigene psychische Belastungen oder Erschöpfung.

  • Familiäre Dynamiken: Kinder, Partner, Eltern spüren die Erkrankung mit – sei es durch verändertes Verhalten des Betroffenen oder durch Anpassungen im Familienalltag.

  • Risiko für Angehörige? Laut ZDFheute führt die Belastung durch einen erkrankten Partner nicht automatisch zu einer eigenen Depression. Allerdings: Wenn bereits eine Veranlagung existiert, kann die zusätzliche Belastung zum Auslöser werden.

  • Studien bestätigen: Familiengeschichte erhöht Risiko deutlich (z. B. bei zwei betroffenen Generationen).


Was Angehörige tun können – konkrete Handlungsmöglichkeiten


1. Informieren und akzeptieren


  • Der erste Schritt: Verstehen, dass die Depression eine Krankheit ist – ähnlich wie eine körperliche Erkrankung – und nicht einfach durch Willenskraft überwunden wird. ZDFheute nennt dies als zentrales Element: „Angehörige müssen Depression als Krankheit akzeptieren“.

  • Sich informieren: Wie zeigt sich Depression typischerweise? Was ist üblich, was nicht? So kann man Reaktionen besser einordnen und nicht aus Unverständnis oder Hilflosigkeit handeln.

  • Geduld bewahren: Angehörige betonen laut Artikel, dass „Geduld, Verständnis und das Verlassen auf das eigene Bauchgefühl“ wichtig sind.


2. Kommunikation und Umgang im Alltag


  • Menschen mit Depressionen brauchen keine Vorwürfe („Reiß dich doch zusammen“) — solche Aussagen steigern oft Schuld- und Schamgefühle.

  • Stattdessen: Offen, wertschätzend und ehrlich kommunizieren. Fragen wie „Wie geht es dir heute?“ oder „Was brauchst du jetzt?“ können helfen.

  • Grenzen erkennen: Das heißt nicht, dauernd „alles richten“ zu müssen, sondern sich bewusst zu sein: Ich kann unterstützen – aber nicht die Erkrankung übernehmen.

  • Regelmäßige gemeinsame Aktivitäten – etwa Spazierengehen, ein kurzes Gespräch ohne Druck – können Verbindung fördern. Wichtig: Nicht überfordern, klein anfangen.


3. Suizidgedanken erkennen und handeln


  • Warnzeichen laut ZDFheute: plötzlicher Rückzug, Äußerungen wie „Ich bin eine Last“, „Ohne mich seid ihr besser dran“.

  • Wenn Suizidgedanken vorhanden sind: Angehörige sollten das Thema offen ansprechen („Hast du solche Gedanken?“) und ernst nehmen.

  • Hilfe organisieren: Begleiten zu Hausarzt oder Facharzt. In akuter Gefahr: Notruf 112 oder psychiatrischer Notdienst.


4. Eigene Ressourcen pflegen


  • Angehörige werden oft vergessen – dabei ist die eigene psychische Gesundheit wichtig: Wer selbst überlastet ist, kann kaum langfristig unterstützen. ZDFheute rät ausdrücklich: „Sich selbst Auszeiten nehmen“.

  • Austausch mit anderen Angehörigen: Selbsthilfegruppen, Beratungseinrichtungen speziell für Angehörige bieten Rückhalt.

  • Klarheit über Rollen: Man ist Unterstützer/in – nicht Therapeut/in. Eine Therapie für den Erkrankten muss von Fachleuten gemacht werden.


5. Therapie und professionelle Unterstützung


  • Der Erkrankte sollte eine professionelle Behandlung erhalten – z. B. Psychotherapie, ggf. medikamentöse Therapie – je nach Ausprägung. Angehörige können unterstützen, indem sie beim Finden von Hilfe helfen (z. B. Termin vereinbaren, begleiten).

  • Therapieeinbindung von Angehörigen: Studien zeigen, dass Familien- oder Angehörigenbeteiligung positiv sein kann.

  • Warten Sie nicht ab: Je früher eine Behandlung startet, desto besser sind in der Regel die Chancen auf Besserung.


Besonderheiten bei Kindern, Jugendlichen und Familie als Ganzes


  • Wenn Elternteile erkranken, wirkt sich das auf Kinder oftmals stärker aus: Familienumfeld, Routinen, Rollen verschieben sich. Studien zeigen, dass eine familiäre Risikogeschichte, frühere Traumata oder belastende Lebensereignisse das Risiko erhöhen können.

  • Wichtig: Kindern erklären, was los ist – altersgerecht, verständlich – und ihnen Rückhalt geben. Keine Schuldzuweisungen („Mami/ Papi hat dich wegen dir …“) sondern Sicherung, dass die Erkrankung nicht ihre Schuld ist.

  • Familienzeiten, Rituale, Stabilität – auch in schwierigen Zeiten – helfen, das Gefühl von Sicherheit und Zusammenhalt zu stärken.


Welche Faktoren erschweren den Umgang – und was kann man tun


  • Stigmatisierung: Depression wird noch immer gesellschaftlich mit Tabu und Schuld belastet.

  • Warten auf „Licht am Ende des Tunnels“: Angehörige haben teils hohe Erwartungen, dass schnell „alles wieder normal“ wird – das kann frustrieren.

  • Chronischer Verlauf: Eine Depression kann rezidivierend sein (erneut auftreten) oder länger dauern.

  • Ressourcenknappheit: Therapieplätze, Wartezeiten – das belastet oft zusätzlich.

  • Eigene Belastung: Wenn Angehörige ihre Grenzen nicht sehen oder übergehen, steigt das Risiko, selbst in eine Krise zu geraten.


Fazit – und eine Einladung


Wenn eine Depression Teil der Familienrealität wird, bedeutet das viel Unsicherheit – aber es bedeutet nicht Ausweglosigkeit. Mit Information, Unterstützung und klaren Grenzen können Angehörige einen wertvollen Beitrag leisten – aber sie müssen sich nicht alleine fühlen oder überlasten.

Ich möchte Sie einladen: Überlegen Sie sich, welche eine kleine Maßnahme Sie diese Woche für sich oder Ihren Angehörigen ergreifen könnten – z. B. ein gemeinsamer Spaziergang, ein Termin zur Beratung für Angehörige oder ein Gespräch: „Ich bin da, ich möchte verstehen.“

Wenn Sie möchten, kann ich Ihnen eine vollständig ausgearbeitete Blogvorlage mit Einleitung, Zwischenüberschriften, Call-to-Action und optischen Gestaltungsideen (z. B. Grafiken, Zitate) erstellen – wollen Sie das?

Kommentare


  • Instagram
  • Facebook
  • LinkedIn
  • TikTok

Kontakt

Gladbacher Straße 27
50672 Köln

Telefon: 01567 955 4703

Kontakt

Gladbacher Straße 27
50672 Köln

Telefon: 01567 955 4703

Wissen, was läuft – Newsletter abonnieren

Wissen, was läuft – Newsletter abonnieren

bottom of page